Warum das in unseren Augen ein „perfect Match“ ist, möchten wir Euch heute – gemeinsam mit Cornelius-Carlos Thywissen vom Projekt Bee4People – erzählen!
Vorab möchten wir unser Graspapier jedoch noch einmal kurz vorstellen. Wer das Papier kennt, weiß sicher, dass es sich um ein Naturpapier mit zahlreichen ökologischen Vorteilen gegenüber Frischholzpapier handelt. Aber wusstet Ihr zum Beispiel, dass es als lebensmittelechtes Material auch überall dort, wo Lebensmittelkontakt besteht, absolut unbedenklich eingesetzt werden kann?
Nachhaltigkeit im Fokus
Graspapier ist ein wunderbar nachhaltiges Papier. Ganze 40 % des herkömmlich verwendeten Zellstoffs aus Holz werden in der Produktion durch Grasfasern ersetzt. Daraus resultieren vielfältige ökologische Vorteile.
Auch der Charakter des Naturpapiers wird durch den Rohstoff geprägt. Der Grundton ist gelblich bis grünlich, die Einschlüsse heben sich in dunkleren Tönen ab. Die Oberfläche ist griffig und sorgt für ein spannendes haptisches Erlebnis. Besonders ist außerdem der leichte Eigengeruch nach Heu.
Graspapier kommuniziert in jeder Hinsicht Nachhaltigkeit. So eignet es sich ideal für Unternehmen, die Umweltfreundlichkeit und/oder die Arbeit mit Naturmaterialien in den Fokus Ihrer Arbeit stellen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Auch die Fülle an Einsatzmöglichkeiten des Naturpapiers begeistert. Die Bögen lassen sich als umweltbewusste Geschäftspapiere verwenden, Briefumschläge aus Graspapier stechen aus Postsendungen heraus. Graspapier Karten sind eine fantastische Wahl für Einladungen zu Green Weddings. Gutscheine von Gärtnereien, Floristen und Hofläden sind in Graspapier perfekt gekleidet.
Das Papier kann aber noch viel mehr als beschrieben und bedruckt werden. DIN A3 Bögen eignen sich wunderbar, um selbst hergestellte Naturprodukte einzuschlagen. Natürliche Kosmetik ist in Graspapier authentisch verpackt. Naturseifen können mit Graspapier-Banderolen aufgehübscht werden. In den Hüllen können Produkte sogar versendet werden.
Graspapier und Lebensmittel
Ein weiterer Vorzug des Naturpapiers: Das Material ist lebensmittelecht und entsprechend zertifiziert. Das bedeutet, dass es unbedenklich für die Verpackung von trockenen und fettigen Lebensmitteln verwendet werden kann und gemäß der Verordnung 1935/2004/EG zugelassen ist.
Die Unbedenklichkeitserklärung sagt aus, dass das Material Geruchs- und Geschmacksneutral ist und bei Berührung mit obengenannten Lebensmitteln keine Stoffe abgibt, die das Lebensmittel verändern oder kontaminieren könnten.
Schnell nachwachsender Rohstoff
Die ökologischen Vorteile von Graspapier sind immens. Der schnell nachwachsende Rohstoff wächst auf lokalen Brach- und Ausgleichsflächen. Gemäht wird von Bauern aus der Region. Es muss weniger Holz über große Entfernungen importiert werden, das reduziert CO2-Emissionen.
Die Bewirtschaftung von bisher nicht genutzten Grasflächen schafft zusätzliche Einnahmequellen für die Landwirtschaft und ermöglicht eine nachhaltige Nutzung der Flächen. Das Gras wächst auf Wildwiesen zusammen mit Blumen und Kräutern. Das späte Mähen der Biotope fördert die Biodiversität und trägt zum Bienenschutz bei.
Moment mal – Bienenschutz? Richtig, so kommt der Graspapier Umschlag zum Bienenwachstuch!
Graspapier im Einsatz bei Bee4People
Im letzten Monat hat uns eine Anfrage erreicht, die wir schon beim ersten Lesen spannend fanden! Eine Gruppe von Studenten im Enactus-Netzwerk hat 2019 das Projekt Bee4People ins Leben gerufen, um suchtkranken Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Dafür betreiben sie seit März 2019 Bienenstöcke in Karlsruhe. Um Geld für das Projekt zu verdienen, sollen unter anderem Bienenwachstücher aus eigener Herstellung verkauft werden. Und die werden künftig in unseren C5 Graspapier Umschlägen verpackt.
Wir finden, das passt wunderbar zusammen! Deshalb freuen wir uns sehr, dass Projektmitglied Cornelius-Carlos Thywissen uns im Gespräch mehr zu den Hintergründen, der Idee und dem künftigen Einsatz der Umschläge erzählt hat:
PD: Cornelius, magst Du uns Euer Projekt etwas ausführlicher vorstellen?
Cornelius: Hallo erstmal, vielen Dank für Euer Interesse an unserem Projekt!
Wir sind eine bunte Gruppe von Studierenden und Suchtkranken, die sich gemeinsam um aktuell sechs Bienenvölker kümmert. Das heißt, wir machen wöchentliche Schwarmkontrollen und überwachen den Gesundheitszustand der Bienen. Die heutigen Honigbienen haben in der freien Natur leider nur geringe Überlebenschancen. Denn sie konnten noch keine „Verteidigung“ gegen aus dem Ausland eingeschleppte Parasiten, wie zum Beispiel die Varroa-Milbe, oder Krankheiten entwickeln.
Neu bei uns seit diesem Jahr ist, dass wir einen eigenen Garten haben, in dem unsere Bienenvölker ihren Platz haben.
Darüber hinaus ermöglicht er uns, mehr auf Wildbienen und andere Insekten einzugehen. Das machen wir, in dem wir u. a. Blühwiesen anlegen, bienenfreundliche Kräuter und Bäume pflanzen und einen Totholzhaufen anlegen. Was in der ganzen Diskussion über Bienen nämlich oft in den Hintergrund rückt ist, dass Wildbienen wesentlich gefährdeter sind als Honigbienen. In Zukunft möchten wir diesen Aspekt daher verstärkt aufnehmen.
Während der Wintermonate, zwischen Oktober und ungefähr März, leben die Bienen zurückgezogen in ihrem Bienenstock und warten auf den nächsten Sommer. In dieser Zeit nutzen wir die wöchentlichen Treffen, um Bienenprodukte wie Kerzen oder Insektenhotels herzustellen. Ab diesem Winter werden wir auch Bienenwachstücher im Angebot haben. Der Honig des Jahres steht während dieser Zeit natürlich auch zum Verkauf – solange der Vorrat reicht.
PD: Warum habt Ihr Euch für die Imkerei entschieden? Welche Dinge könnt Ihr den Teilnehmern im Rahmen des Projektes vermitteln?
Cornelius: Dazu erkläre ich am besten kurz die Ursprünge unseres Projektes, darin ist die Antwort enthalten: Gestartet haben wir im sogenannten Innovationsteam, also dem Ort, an dem bei Enactus neue Projekte entstehen. Im Jahr 2018 war das Bienensterben ein großes Thema in den Medien und passenderweise war auch ein Imker Teil des Teams. Er hat uns von seiner Arbeit und seinen Erfahrungen mit den Bienen und der Natur berichtet. Wir waren sofort überzeugt, dass wir gerne etwas mit und für Bienen machen würden. Gleichzeitig sind wir durch einen Fall im Bekanntenkreis auf die Suchtproblematik aufmerksam geworden. Wir haben uns damit beschäftigt und gemerkt, dass Suchtkranke von einer regelmäßigen (dieser Aspekt ist besonders wichtig!), verantwortungsvollen Arbeit mit Tieren in der Natur profitieren können. Zudem müssen sie voll konzentriert bei der Arbeit mit Bienen sein und sich möglichst ruhig und gelassen verhalten.
Es existieren einige Selbsthilfegruppen, aber wir konnten keine finden, die zum einen mehrere Suchtarten vereint und zum anderen praktische Arbeiten anbietet.
So ist die Projektidee entstanden, mit diesen Menschen gemeinsam zu imkern, ihnen das Handwerk beizubringen und in den ruhigen Wintermonaten Bienenprodukte herzustellen.
Wir als Studierende können keine Therapie gegen Sucht anbieten. Was wir aber können ist, diesen Menschen zu zeigen, dass sie wahrgenommen werden und sie nicht allein durch diese Zeit gehen müssen. Sie übernehmen Verantwortung, da es sich um Lebewesen handelt, die gut behandelt werden müssen. Und sie können sich mit der Arbeit in der Natur ablenken. Langfristiges Ziel ist, dass wir Studierenden nicht mehr gebraucht werden und die Suchtkranken alle anfallenden Arbeiten selbst erledigen können. Das ist dann also Hilfe zur Selbsthilfe, der Grundgedanke von Enactus.
PD: Besonders schön finden wir den Nachhaltigkeitsgedanken Eures Imkereiprojekts. Mit Eurem Garten tragt Ihr ja auch zum Bienenschutz bei. Welche Erfahrungen habt Ihr im Umgang mit den Tieren gemacht?
Cornelius: Der Umgang mit den Bienen ist sehr faszinierend! Jedes Jahr ist anders, da man mit der Natur arbeitet. Dieses Jahr beispielsweise ist sehr nass und regnerisch. Das hat zu einer sehr geringen Honigausbeute geführt hat, da die Bienen bei Regen nicht fliegen. Also lernt man durch die Tiere auch etwas über die Natur und Veränderungen in dieser.
Unsere Bienenvölker sind dieses Jahr auch etwas aggressiver als im letzten Jahr. Das zeigt sich in den mal mehr, mal weniger schmerzhaften Bienenstichen. Bis zu diesem Jahr haben wir den bekannten „Imkerschleier“ – also dieses Netz über dem Kopf – eigentlich nie getragen, da die Bienen nicht gestochen haben. Dieses Jahr fühlen sie sich aber scheinbar öfter angegriffen und verteidigen sich, indem sie zustechen.
PD: Wie ist die Idee zum Verkauf der Bienenwachstücher entstanden?
Cornelius: Wann oder wie exakt die Idee aufkam, kann ich nicht genau sagen. Wir überlegen regelmäßig, was man mit den von Bienen gesammelten oder erzeugten Produkten anstellen kann. Denn die Idee von einem Enactus-Projekt ist es, dass sich das Projekt langfristig finanziell selbst trägt.
Das offensichtlichste Bienenerzeugnis ist der Honig. Aber Bienen produzieren auch Wachs und Propolis (ein Kittharz, sehr klebrig) und tragen Pollen ein. Wir als kleines Projekt können nicht alle dieser Produkte nachhaltig ernten. Daher fokussieren wir uns bisher auf Honig und Wachs. Bienenwachstücher sind eine wiederverwendbare Alternative zu Frischhaltefolie und bestehen hauptsächlich aus einem Baumwolltuch und Bienenwachs. Dadurch lässt sich Plastik einsparen. Bei Brot beispielsweise besteht der Vorteil, dass die Tücher weiterhin atmungsaktiv sind. Sie lassen sich vielseitig verwenden und sehen auch einfach cool aus.
PD: Welche Anforderungen hattet Ihr an die Produktverpackung für die Tücher?
Cornelius: Wir waren uns unsicher, welche offiziellen Anforderungen an die Verpackung von Bienenwachstüchern bestehen. Da die Tücher selbst keine Lebensmittel sind, gelten keine Lebensmittelverpackungs-Richtlinien und man hat freie Verpackungswahl. Für uns ist es dennoch ein Hauptanliegen, dass die Verpackung frei von schädlichen Stoffen ist. So haben wir das größte Vertrauen in die unbedenkliche Anwendbarkeit der Tücher. Außerdem stellen wir sicher, dass Schadstoffe nicht von der Verpackung über die Tücher in die eingepackten Lebensmittel gelangen können.
Auch Nachhaltigkeit war ein wichtiges Thema. Die Verpackung sollte plastikfrei sein, aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und möglichst energiesparend hergestellt werden.
Von der Größe muss die Verpackung genug Platz bieten, um unsere Tücher-Sets mit mehreren Wachstüchern einzupacken. Darüber hinaus möchten wir nur eine Art Verpackung verwenden, egal ob die Produkte vor Ort gekauft oder versendet werden. Nicht zu vergessen ist die Optik und Haptik der Verpackung. Denn dies ist das Erste, mit dem unsere Kunden in Berührung kommen.
Alles in allem sind wir auf nachhaltige Briefumschläge gekommen, da diese alle Bedingungen erfüllen und gleichzeitig nicht allzu teuer sind.
PD: Was waren die Gründe für die Entscheidung Graspapier einzusetzen? Warum passen die Bienenwachstücher von Bee4People und die Graspapierumschläge in Euren Augen so gut zusammen?
Cornelius: Ein Projektmitglied hat Graspapier ins Spiel gebracht, da es so schön aussieht und angenehm nach Heu riecht. Hinzu kommt, dass bei der Produktion von Graspapier weniger CO2 ausgestoßen und weniger Wasser verbraucht wird. Auf Nachfrage bei Euch haben wir noch erfahren, dass die Wiesen, die das Gras für Eure Umschläge liefern, extra spät gemäht werden, um die für die Bienen wichtigen Nahrungsquellen nicht zu entfernen.
Das Gesamtpaket – also die Nachhaltigkeit und der Beitrag zum Bienenschutz – hat uns überzeugt, dass wir Graspapier verwenden möchten.
Insgesamt passt das Papier optimal zu unseren Grundsätzen. Das Hauptaugenmerk unseres Projekts liegt auf den Suchtkranken und den Bienen. Wir sehen den Einsatz für die Bienen aber nicht als ausreichend an. Das soll heißen: Wenn uns die Bienen als Teil der Natur wichtig sind, muss uns auch die gesamte Natur wichtig sein. Eine große Gefahr aktuell ist der Klimawandel und wir alle können daran arbeiten, diesen aufzuhalten. Wir versuchen dementsprechend unseren negativen Umwelteinfluss möglichst gering zu halten. Dazu verwenden wir nachhaltige Materialien und bemühen uns, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
PD: Was lässt sich mit Bienenwachstüchern so alles anstellen? Wofür sind sie besonders geeignet, was zeichnet sie aus – und, wie kann man Eure Tücher erwerben?
Cornelius: Bienenwachstücher sind vielseitig einsetzbar! Durch die antibakteriellen Eigenschaften von Bienenwachs bleiben Lebensmittel länger frisch und genießbar. Für Fleisch und Fisch sollte man die Tücher besser nicht verwenden, doch ansonsten gibt es keine großen Einschränkungen. Ob angeschnittenes Obst, Gemüse, Käse, Brot, Kuchen – alles kann einfach eingewickelt werden. Im Grunde also die Dinge, die man mit Frischhalte- oder Alufolie einwickelt oder abdeckt. Ich finde sie gerade für Brot super, da die Tücher es gut verpacken, aber immer noch atmungsaktiv sind.
Zu Verkauf stehen unsere Tücher aktuell noch nicht. Das ändert sich jedoch ab Ende des Jahres. Wir planen die Produktion ab Oktober und werden die Tücher dann auch zügig in den Verkauf bringen. Informationen dazu gibt es dann auf unserer Website www.bee4people.de und unserem Instagram-Kanal @bee4people, auf dem wir uns über weitere Follower freuen. 😉 Wenn wir Euch auch ein wenig von unserem Projekt begeistern konnten und weitere Fragen aufkommen, schreibt uns gerne eine Nachricht!
Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke, Cornelius!
Wer das Projekt jetzt schon unterstützen möchte, kann derweil Honig bei Bee4People kaufen! Schickt dafür einfach eine Mail an bee4people[at]kit.enactus.de oder eine Anfrage auf Instagram.