Eines hat das Arbeiten mit Papier über beinahe alle Kreativtechniken hinaus gemein: Es bleiben immer Materialreste übrig. Häufig sind es Abschnitte, die zu groß und zu schade sind, um sie einfach wegzuwerfen. Manchmal sind es kleine, aber sehr besondere Papierstücke. Auf anderen Papieren wurde bereits gestaltet und es sind hübsche Details zu sehen, von denen man sich nicht trennen möchte. Daraus kann noch Schönes entstehen. Ein kreativer, wie nachhaltiger Ansatz ist, all diese Stücke zunächst einmal in einer Kiste aufzubewahren, denn irgendwann kommt der Moment, in dem sie weiterverarbeitet werden. Zum Beispiel lassen sich aus diesem Sammelsurium großartige, kleine Journals oder Sketchbooks zum Auffächern selbst machen. Wie Ihr so ein DIY Journal mit Buchschraube herstellt, ist schnell erklärt und auch schnell nachgemacht, also schaut rein!
Diese Materialien braucht Ihr für ein Buchschrauben-Journal
- Papiere und Papierreste in verschiedenen Farben, Oberflächen, Stärken, aber ähnliche Größe
- Graupappe oder anderen stabilen Karton als Rücken bzw. Deckel
- Schneidewerkzeug (Schere, Cutter und Schneidematte oder eine Schneidemaschine)
- Bleistift
- Lineal
- Locher oder Lochzange
- Buchschraube (Durchmesser 5 mm, Schafthöhe je nach Dicke der Papiermenge)
1. Papierauswahl und Format fürs DIY Journal mit Buchschraube
Überlegt Euch, welches Format Ihr am Ende haben möchtet. Wir empfehlen die Papierreste in ähnlicher Größe auszuwählen bzw. so, dass erneut brauchbare Reste bleiben und nicht zu viel Verschnitt entsteht. Wir haben für unser Beispiel ein quadratisches Format ausgewählt.
In unserem Sketchbook haben wir Abschnitte des nachhaltigen Feinpapiers Crush in unterschiedlichen Farben, verschiedene Aquarellpapiere, Mixed Media Karton, Kraftpapier Muskat, Graspapier sowie Jupp Recycling verarbeitet. Da uns der Wechsel zwischen opaken und transparenten Papieren besonders gut gefällt, haben wir außerdem Lucida Transparent Pergament mit in das Journal aufgenommen. Es bleibt Euch überlassen, ob Ihr die Papiere vor dem Zusammenfügen bereits gestaltet oder das Skizzenbuch mit leeren Seiten befüllt. Im Gegensatz zu einem Journal mit richtiger Buchbindung kann es immer wieder geöffnet und neu oder anders zusammengesetzt werden. Ihr seid damit also völlig flexibel.
Diese Papiere hat unser Kollege inklusive der 600 g/m² Graupappe für uns mit dem großen Planschneider auf Maß geschnitten.
Mit einer normalen Papierschneidemaschine oder Lineal und Cutter bzw. Schere lässt sich das natürlich auch umsetzen.
Die Innenseiten könnt Ihr zum Beispiel auch per Hand reißen, um den Seiten einen Büttencharakter zu geben.
2. Die Buchschraube für das DIY Journal
Diese spezielle Art von Schrauben ist auch unter den Namen Buchbinderschrauben, Buchnieten oder Chicago-Schrauben bekannt.
Es gibt Buchschrauben mit unterschiedlichen Schafthöhen und Ihr bekommt sie sowohl im sortierten Einzelhandel als auch online. In der Regel werden sie in verschiedenen Farben sowie stückweise angeboten, sodass Ihr Euch für kleines Geld eine kleine Auswahl in verschiedenen Ausführungen auf Vorrat holen könnt. Je nachdem wie viele Seiten das jeweilige Sketchbook haben soll und wie es aussieht, passt eine der Schrauben dazu.
3. Papiere für das Journal lochen
Sobald alle Papiere für das DIY Journal ausgewählt sind, geht es ans Lochen. Mit jedem Locher muss man ein bisschen ausprobieren, wie viele Seiten gleichzeitig gelocht werden können und wo das Papier angelegt werden muss, um die Blätter an der gewünschten Stelle lochen zu können. Das kann eine markante Stelle am Gerät selbst sein oder ein aufgeklebtes Stück Washi-Tape.
Wichtig ist, dass Ihr nach dem Anlegen alles gut festhaltet, um Versatz in der Lochung zu vermeiden. Am besten locht Ihr ein paar Probedurchläufe, um zu testen. Alternativ könnt Ihr eine Lochzange nutzen, meistens lassen sich damit aber nicht so viele Blätter gleichzeitig lochen.
4. Journal Seiten auf die Buchschraube aufziehen
Nun könnt Ihr die Seiten auf die Buchschraube aufziehen. Beginnt mit Eurer Rückpappe und stapelt alle Papiere in der Reihenfolge, die Euch am besten gefällt.
Ein dauernder Wechsel zwischen den Materialien kann ebenso spannend sein, wie kleine Kapitel aus den gleichen Papieren, deren Gestaltung einen serienhaften Charakter hat. Probiert einfach ein paar Varianten aus. Herauszufinden, welche gestalteten Seiten in der Abfolge interessant sind, ist ein kreativer Prozess, dem Ihr etwas Zeit einräumen solltet. Bei der Arbeit mit leeren Seiten spielen Farben und Haptik der Papiere eine Rolle und es entwickeln sich währenddessen bereits Ideen, was darauf entstehen kann. Den Abschluss macht Euer Karton fürs Cover.
5. Der letzte Schritt zum DIY Journal mit Buchschraube
Sobald alle Papiere auf dem Schaft sitzen, schließt Ihr die Schraube mit dem Verschlussstück.
Euer DIY Journal ist fertig und wartet auf seinen Einsatz als Geschenk, Erinnerungsstück, Ideensammlung, Tagebuch, Minialbum oder Probierwiese für Techniken und Farbkombinationen. Was es auch wird, es ist ein selbst gemachtes Unikat.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Nachmachen und sind gespannt, zu erfahren, für was Ihr Eure Buchschrauben-Journals nutzt. Lasst uns gerne einen Kommentar hier im Blog oder auf unserem Instagram-Kanal.