Was macht für Sie ein nachhaltiges Produkt aus? Neben ökologischen und ökonomischen Aspekten sind die sozialen Ziele die dritte Säule der Nachhaltigkeit. Auf der TrendSet in München haben wir FAIRWERK kennengelernt. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Handicap an nachhaltigen Designprodukten. Wir haben uns mit Frau Christine Dahnk aus dem FAIRWERK Marketing-Team zu einem Interview verabredet, um etwas mehr über die Produkte und Arbeitsweise zu erfahren. Wir sind begeistert und stellen Ihnen FAIRWERK in unserem heutigen Interview vor.
Viel Spaß dabei!
Guten Tag Frau Dahnk, wie ist FAIRWERK entstanden und was ist für Sie persönlich das Besondere an der Arbeit mit Kollegen mit Handicap?
Der Name FAIRWERK steht seit über 20 Jahren für gutes Design aus den Inntal Werkstätten, einem Teil der Stiftung Attl, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Überraschend, funktional und charmant – so präsentieren sich die FAIRWERK Produkte. Dazu
sind sie hochwertig in der Verarbeitung und den Materialien sowie langlebig im Nutzen – ideale
Geschenkartikel und Wohnaccessoires mit sozialem Hintergrund.
Ein Weinkorken, der auch Tropfen fängt – ein Windlicht, das wie eine kleine Pinnwand aussieht und ein Kerzenhalter mit Versteck?! Das sind einige der Highlights der Kollektion.
Das Besondere an der Arbeit mit Kollegen mit Handicap ist die Euphorie und Freude, die diese während der Arbeit versprühen. Jeder Tag wird so zu etwas Besonderem. Herausfordernd sind auch die Prozesse zur Umsetzung der Produkte. Menschen mit Behinderung können viel, nur oft etwas anders. Wie geht das? Die einzelnen Arbeitsschritte in der Fertigung werden zerlegt und vereinfacht. Mit geeigneten Vorrichtungen sind so auch für schwerstbehinderte Menschen viele komplexe Tätigkeiten möglich. Das schafft Selbstbewusstsein und Freude an der Arbeit. In den FAIRWERK Produkten spürt man diese Freude.
Die neue FAIRWERK Kollektion ist für Menschen gemacht, die Wert auf qualitativ hochwertige Produkte „Made in Germany“ legen und gleichzeitig einen sozialen Beitrag leisten wollen.
Können Sie einen typischen Arbeitstag bei FAIRWERK beschreiben?
Das wäre sehr umfangreich… Konzentriertes Arbeiten, gepaart mit herzlichem Lachen und ganz viel Zusammenhalt. Groß geschrieben wird die Wertschätzung jedes Einzelnen.
Sind die Mitarbeiter auch an den Designprozessen und der Verbesserung von Produktionsprozessen beteiligt?
Unsere Menschen mit Behinderung gestalten den Produktionsprozess. Nach Ihren Fähigkeiten werden die Herstellungsabläufe der einzelnen Produkte umgesetzt und geplant.
Für das Design arbeiten wir in erster Linie mit externen Designern zusammen und haben eine Kollegin intern, die sich um das Design und die Entwicklung kümmert.
Welche Rolle spielen natürliche Materialien im Design und in der Herstellung der Artikel?
Wir versuchen so viele natürliche Materialien wie möglich in unsere Produkte einfließen zu lassen. Daher verwenden wir sehr viel Holz bei unseren Produkten sowie (veganen) Filz und Kork.
Das Produkt Pinnlicht enthält einen Leuchtschirm aus transparentem Papier. Was waren die Bedingungen für den Einsatz des Papiers und welche Sorte kann diese Ansprüche erfüllen?
Wichtigste Eigenschaft, die das Papier haben muss, war das Thema Brandschutz. Daher haben wir ein schwer entflammbares Papier gewählt. Diese Sorte nennt sich Japanpapier.
Der Leuchtschirm kann frei gestaltet werden. Wie nutzen die Kunden diese Gelegenheit?
Das Papier bietet viele verschiedene Möglichkeiten, diese reichen von bedrucken, über prickeln bis hin zu handgeschriebenen Nachrichten oder selbst gemalten Bildern. Mit den passenden Werkzeugen kann man sein eigenes kalligrafisches Werk erstellen.
FAIRWERK zeigt seine Produkte unter anderem in einem wunderbar gestalteten Print-Katalog. Nach welchen Kriterien wurden die verschiedenen Papiere ausgewählt?
Der Einband unseres Katalogs ist bewusst ähnlich einer Naturkarton-Verpackung (Kraftkarton) gewählt. Alle unsere Produktverpackungen sehen so aus. Die transparente Seite soll ein bisschen an ein Fotoalbum von früher erinnern. Die Innenseiten sind ungestrichenes Offset Papier, damit es eine natürliche Haptik hat.
Wo kann man mehr über die Arbeit von FAIRWERK und die Produkte erfahren?
Unter www.fairwerk.de sowie unter www.stiftung.attl.de können Sie mehr über unsere Arbeit erfahren. Der Endverbraucher kann unsere Produkte unter
spuersinn24.de/FAIRWERK online bestellen. Ebenfalls findet man FAIRWERK im stationären Facheinzelhandel sowie in Werkstattläden.
Wir freuen uns sehr, dass sich Christine Dahnk trotz der betriebsamen Vorweihnachtszeit die Zeit für unser Interview genommen hat und bedanken uns ganz herzlich. Folgen Sie den Links im Text lassen Sie sich von der Arbeit und den Produkten von FAIRWERK anregen.
Kennen Sie ein Unternehmen, das Produkte und soziale Ziele auf sehr gelungene Weise vereint? Schreiben Sie uns!