Du fängst gerade an, Kalligrafie zu lernen und bist auf der Suche nach dem richtigen Papier dafür? Wir zeigen Dir heute 5 Papiere, mit denen Du sehr gut in die Kalligrafie einsteigen kannst. Die Wahl des richtigen Papiers ist für ein schönes Ergebnis nämlich ebenso so wichtig, wie die Wahl der passenden Schreibfeder sowie Tinte oder Tusche. Damit Dir das Üben Spaß macht und Du nicht frustriert die Feder schmeißt, sagen wir Dir, welche Papiere sich eignen und wofür Du sie besonders gut nutzen kannst.
Beim Schreiben oder Gestalten mit der Hand, ist neben Deinen eigenen Fähigkeiten auch das Zusammenspiel aus
- Papier
- Schreibwerkzeug (Stifte, Federn, Balsaholz etc.) und
- Schreibmittel (Tinte, Tusche, Gouache, Aquarellfarbe)
maßgeblich entscheidend für das Resultat.
Besonders in der Kalligrafie kommt es häufig vor, dass ein und dieselbe Feder und Tinte bzw. Tusche auf dem einen Papier toll funktioniert. Tauscht man das Papier gegen ein anderes, kann es plötzlich sein, dass die Feder nicht mehr geschmeidig übers Blatt gleitet oder die Schrift ausblutet. Am Ende stehen da krumme Buchstaben. Nichts sieht so richtig aus, wie gewünscht. Im schlimmsten Fall, denkt man, es einfach nicht richtig gemacht zu haben.
Gerade am Anfang, musst Du Dich auf vieles konzentrieren. Eine Hürde nehmen wir Dir heute ab. Wir geben Dir fünf Empfehlungen zu Papieren, mit denen Du problemlos Deine ersten Schreibversuche und -übungen machen kannst.
Alle Papiere haben wir selbst umfangreich für Dich getestet. Auch in Kalligrafie Workshops wie z. B. bei Clara Riemer, Julia von @ohjuliecalligraphie oder Frauke von @ausfraukesfeder sind diese Papiere im Einsatz.
Egal, ob Du Dich autodidaktisch in das Thema Kalligrafie einarbeitest oder ob Du bereits einen Workshop besucht hast – für alle Übungszwecke haben wir ein passendes Papier, das Du gut verwenden kannst.
1. Papier zum Durchkopieren kalligrafischer Schriftvorlagen und Alphabete
Üben, üben, üben. Da führt kein Weg dran vorbei. Es gibt sehr viele Schriftarten und –varianten. Keine davon deckt sich mit der eigenen Handschrift. Die Schreibwerkzeuge sind auch nicht alltäglich. Das heißt am Anfang ist Kalligrafie ein bisschen wie nochmal Schreiben zu lernen.
Die Hand ist noch nicht an den Umgang mit der Feder gewöhnt, die Buchstabenformen sind ungewohnt. Es hilft anfangs, die Buchstaben aus den Vorlagen zu kopieren. Dazu eignet sich ganz dünnes Kopierpapier wie das Clairmail von Clairefontaine.
Mit einem Flächengewicht von gerade mal 60 g/m² ist es dünn genug, dass Du durch das Papier hindurch Deine Vorlage noch gut sehen kannst. Ein Leuchttisch oder -brett ist dafür nicht notwendig.
So kannst Du kannst die Buchstabenformen ganz leicht kopieren und Dich dabei auf Deine Haltung und die Feder konzentrieren. Währendessen schulst Du Dein Auge und die Hand für die richtigen Buchstabenformen.
Wer viel üben muss, braucht viel Papier. Auch der Preis spricht für das dünne Druckpapier. Für rund 5,00 Euro bekommst Du 500 Blatt DIN A4. Wenn Du lieber auf DIN A3 arbeitest, z. B. beim Üben mit der Bandzugfeder, bekommst Du Clairmail 60 g/m² auch im größeren Format.
2. Papier für Kalligrafieübungen und Schriftstudien
Dauernd nur stoisch Buchstaben zu wiederholen, ist nicht die völlige Erfüllung. Es ist auch für die Entwicklung Deiner Schreibfähigkeiten enorm wichtig, regelmäßig und von Beginn an Wörter oder kurze Textpassagen zu schreiben. Dabei übst Du nicht nur die Buchstabenformen, sondern gleichzeitig, wie die Abstände zwischen den Buchstaben (= Schriftlaufweite, Spacing) aussehen sollen.
Tipp: Plane für Deine Übungsphasen neben dem Aufwärmen und den Buchstabenübungen auch immer einen festen Zeitraum für das Schreiben von Wörtern und kleinen Texten ein. Damit übst Du neben den richtigen Formen auch die korrekten Abstände zwischen Buchstaben und Wörtern.
Es ist völlig normal, dass Du Dich manchmal so sehr auf die Buchstaben und das Spacing konzentrierst, dass Du dabei Fehler in den Text einbaust. Schnell ist ein Letter oder ein ganzes Wort unterschlagen und es geht wieder von vorne los.
Für diese Übungen empfehlen wir Dir ebenfalls ein Druckpapier von Clairefontaine: DCP Green.
Das Papier ist zu 100 % recycelt und damit besonders nachhaltig.
Mit 100 g/m² ist es deutlich dicker als das Clairmail. Die Oberfläche ist angenehm glatt. Das kommt Dir besonders beim zusammenhängenden Schreiben entgegen, da die Feder leicht über das Papier gleitet.
Sowohl mit der Bandzugfeder als auch mit der Spitzfeder hat sich das Papier gut vertragen. Ausprobiert haben wir zudem verschiedenste Tinten und Tuschen.
vielen verschiedenen Tinten und Tuschen schreiben.
Das 100 % Recyclingpapier hat eine angenehm glatte Oberfläche
- Selbst gemachte Walnusstinte mit Spitzfeder Nikko-G und Bandzug Speedball C2
- Pelikan 4001 (Brillant-Schwarz) mit Bandzugfeder Speedball C2
- Lefranc & Bourgeois China Tusche mit Spitzfeder Nikko-G
- Schreibtinte von Rohrer & Klingner (Morinda) mit Spitzfeder Nikko-G
Lediglich die rote Schreibtinte von Rohrer & Klinger war in der Kombination mit der Nikko-G Feder an der Grenze zum Ausbluten. Die schwarze Tinte aus derselben Serie funktionierte hingegen sowohl mit der Spitzfeder als auch mit der Bandzugfeder tadellos auf dem DCP Green.
Tipp: Um das Schreibblatt (hier DCP Green) vor Tintenflecken zu schützen, kannst Du es mit einem etwas größeren, stabilen Karton abdecken.
3. Kalligrafiepapier für Übungsguides und besondere Schriftstücke
Selbst wenn Du Dir die Grundlagen einer Schrift schon gut angeeignet hast und die ersten Texte geschrieben hast, bedeutet Kalligrafie immer viel zu üben.
Zum Beispiel gibt es im Netz unzählige Alphabetvorlagen.
Warum also nicht eine Deiner besten Versionen mit in Deinem Vorlagenordner abheften? Damit übst Du und erweiterst Deine Kenntnisse.
Vielleicht möchtest Du aber auch einen besonderen Text zu Papier bringen, den Du gerne kalligrafieren willst.
Unsere Empfehlung für diese ersten besonderen Schriftstücke ist unser Kalligrafiepapier.
mit Spitzfeder oder Bandzugfeder nutzen
Unser Kalliegrafiepapier ist ein naturweißes Feinpapier mit einer Grammatur von 110 g/m². Die Oberfläche ist glatt, hat aber einen sehr natürlichen Charakter und einen schönen Griff. Der leicht gebrochene Weißton wirkt elegant und erzeugt einen angenehmen Kontrast zur Tinte.
Außerdem findest Du umfangreiche, zum Teil sehr aufwendig aufbereitete Kalligrafie Guides in digitaler Form, wie die Einführung in die Spitzfederkalligrafie #10tagekalligrafie von Clara Riemer.
enthält nicht nur Vorlagen.
Sie gibt auch jede Menge Tipps zu Material und Arbeitsvorbereitung.
Die Vorlagen für die Spitzfeder, die Du in diesem Artikel siehst, stammen aus Claras Feder. Schritt für Schritt erklärt sie darin, wie Du das Thema Spitzfederkalligrafie am besten angehst.
Tipp: Besonders interessant ist es, wenn Du einige Deiner ersten, ungeübten Schreibversuche zusammen mit Deinen gelungenen Versionen aufbewahrst. So hast Du einen Vergleich und siehst Deine Entwicklung. Eine echte Belohnung für Deine Ausdauer.
Drucke den Guide zweimal aus: Einmal auf dem DCP Green zum Durchkopieren und für Deine ersten Schreibversuche.
Eine zweite Version, bei der Du Dich schon sicherer beim Schreiben fühlst, druckst Du auf dem Kalligrafiepapier. Diese Variante kannst Du dann mit in Dein Nachschlagewerk abheften.
Geschrieben auf unserem Kalligrafiepapier, 110 g/m²
4. Kalligrafie auf Skizzenpapier
Ähnlich wie das Kalligrafiepapier kannst Du das Luma Skizzenpapier nutzen. Die Oberfläche ist auch matt, jedoch etwas gekörnter. Die Grammatur des Papiers liegt bei 90 g/m², weshalb Du auf die Blätter auch noch problemlos durchpausen bzw. eine Rastervorlage darunter nutzen kannst.
Das Luma Skizzenpapier ist säurefrei, pH-neutral und alterungsbeständig.
Für knapp 8,00 Euro bekommst Du 80 Blatt DIN A4 bzw. 40 Blatt DIN A3.
Der Farbton ist ebenfalls naturweiß, aber im Vergleich zum Kalligrafiepapier hat es eine stärkere Tendenz zum Cremigen. Uns gefällt der warme Farbton sehr gut. Selbst nach längerem Arbeiten ermüden die Augen kaum. Besonders schön sieht die Walnusstinte darauf aus.
das Luma Skizzenpapier sehr gut nutzen.
Der Schriftzug wurde mit Walnusstinte geschrieben
auf Skizzenpapier von Luma
kannst Du schöne Akzente setzen.
Auf dem naturweißen Skizzenpapier wirkt das Rot sehr elegant.
5. Transparentpapier zum Gestalten von Karten und Umschlägen mit Kalligrafie
Üben hin oder her – irgendwann kommt der Punkt, wo Du das Gelernte endlich zum Gestalten nutzen möchtest, oder?
Transparentpapier kannst Du natürlich ganz einfach zum Durchpausen und Kopieren von Vorlagen nutzen. Es ist daher super für grundlegende Übungen geeignet. Die Oberfläche ist sehr glatt. Dadurch verzeiht das Papier nahezu jeden Richtungswechsel beim Schreiben. Quasi alle Schreibwerkzeuge und Schreibmittel funktionieren sehr gut darauf.
Wir empfehlen Dir das Papier aber noch für einen ganz speziellen Einsatz bei Deinen ersten Layout- und Gestaltungsprojekten mit Karten und Umschlägen.
Kennst Du das Problem, dass am Ende des Papiers noch sooo viele Buchstaben übrig sind, die in diese Zeile sollten?
Die Lösung ist relativ einfach: Transparentpapier!
Du kannst damit sehr gut die Anordnung Deiner Schrift- und Gestaltungselemente simulieren.
Auch das Einteilen Deiner Gestaltungsfläche fällt Dir damit leichter.
Schreibe einzelne Wörter oder Zeilenabschnitte auf das Transparentpapier. Schneide alles zurecht und lege die Papierstreifen auf die Karte oder das Kuvert. So übst Du Deinen Text und bekommst außerdem ein Gefühl dafür, ob die Fläche für Deine Schriftgröße ausreicht. Du siehst, wie Schriftvariationen miteinander harmonieren.
Das ist die perfekte Vorlage für die Umsetzung! Gerade, wenn Du noch nicht so viel Übung darin hast, ist das sehr hilfreich.
Zum Schluss noch unsere Empfehlung, welche Karten und Umschläge Du gut nutzen kannst.
Tipp: Nimm kein zu kleines bzw. zu schmales Format. Es ist viel schwieriger Schriftgröße und Proportionen auf ein kleines Format anzupassen als auf ein größeres bzw. flächigeres.
Daher empfehlen wir gerne das beliebte Grußkartenformat DIN B6
Klappkarten B6 querdoppelt
(erhältlich in den Farben Cremeweiß, Vanilla und Grau)
Briefumschläge im Format DIN B6
(z. B. die Blush Serie oder die Kuverts mit dem farbigen Seidenfutter)
Wenn Du selbst Innenfutter gestalten willst, haben wir hier im Blog noch ein schönes DIY-Projekt für Envelope Liner für Dich. Eine passende Schablone findest Du dort auch zum Download.
Die rostrote haben wir mit goldener Zeichentusche
und Dr. Ph Martin’s Bleed Proof White beschriftet
Die Oberfläche der Klappkarten (hier Cremeweiß) ist glatt.
Sie lässt sich toll beschriften.
Bei der Auswahl der Papiere, die für den Einstieg in die Kalligrafie geeignet sind, haben wir bewusst einige Papiere hier nicht aufgeführt. Uns war wichtig, Dir hochwertige, zweckmäßige Papiere an die Hand zu geben. Wir haben Dir fünf Papiere vorgestellt, bei denen sowohl die Qualität als auch der Preis zu dem passen, wofür Du sie einsetzt.
Natürlich haben wir eine Menge weiterer Papiere, darunter sehr hochwertige Feinpapiere wie Echtes Bütten und handgerissenes Büttenpapier im Sortiment. Büttenpapiere eignen sich ebenfalls wunderbar für Kalligrafie.
Einige davon erfordern allerdings einen bereits versierteren Umgang mit der Feder, sonst macht es keine Freude damit zu arbeiten. Andere haben im Vergleich mit den heute vorgestellten Papieren einen höheren Preis. Du sollst aber nicht scheu vor Deinem Papier sitzen und dauernd fürchten, Du könntest darauf patzen. Das wäre, wenn’s passiert nicht nur schade ums Papier, sondern vor allem schade um Deine Motivation, das Material überhaupt zu nutzen.
Wir haben dem Thema Kalligrafiepapier für fortgeschrittene Schreiber einen eigenen Post gewidmet. So oder so gilt: An die Papiere fertig los und üben, üben, üben!
WICHTIG: Jede Feder reagiert mit jedem Papier und jeder Tinte anders. Eine wichtige Rolle spielt außerdem das eigene Können mit dem entsprechenden Schreibwerkzeug. Der Umgang mit Schreibfedern erfordert an und für sich etwas Übung.
Manche Tinten fließen schneller als andere von der Feder.
Bei einigen Federn reicht bereits geringer Druck, um viel Tinte auf das Papier zu bekommen.Aufgrund der Vielzahl der Faktoren aus Tinte, Feder und eigenem Können, ist es dennoch möglich, dass es vielleicht doch zu unerwünschtem Ausbluten der Schreibflüssigkeit auf einem der genannten Papiere kommt.
Nach langer Beschäftigung mit der Deutschen Schrift habe ich mich entschlossen, mich den von früheren Versuchen noch bekannten Ängsten und Unsicherheiten beim Erlernen der Kalligraphie zu stellen.
Das heutige Telefonat mit Ihrer Mitarbeiterin sollte eigentlich nur der Frage nach einem für Anfänger geeigneten Übungspapier für Kalligraphie dienen. Herausgekommen ist dabei eine Fülle von Gedanken, Ideen und Anregungen, für die ich mich mit dieser Kommentargelegenheit noch einmal herzlich bedanken möchte. Meine Vorfreude ist in dem Maße gestiegen, wie sich die Ängste abgebaut haben – mehr kann man nicht erwarten!
Sie erwähnen oben weitere Posts zum Thema Kalligraphie; besteht eine Möglichkeit der Information per Mail, oder ist es besser, einmal im Monat nach Neuigkeiten auf Ihre Website zu schauen?
Nochmal herzlichen Dank und viele Grüße!
Dirk Alpen
Lieber Herr Alpen,
vielen herzlichen Dank für Ihren äußerst freundlichen Kommentar.
Wie wunderbar, wenn unser Beitrag bei Ihnen so ein Entwicklung anstoßen konnte!
Wir wünschen Ihnen wunderbare Stunden in der Welt der Kalligrafie, die von Spaß und Begeisterung befeuert werden!
Wir freuen uns natürlich, wenn Sie regelmäßiger Leser unseres Blog werden. Bestimmt ist auch einmal ein neues Thema dabei, dass Sie interessiert. Den Link zum neuesten Beitrag zur Kalligrafie werden wir Ihnen aber schon einmal zusenden, sobald dieser veröffentlicht ist.
Herzliche Grüße und einen tollen Tag
Thomas vom Papier Direkt Team
Ich steige gerade von Kugelschreiber auf Tintenroller um. (Als Linkshänder und für den täglichen Einsatz im Büro ist Feder so eine Sache.) Habt ihr Papiertipps für den täglichen Alltag mit Tinte? Ich verwende hier die Schreibtinten von Rohrer & Klingner, die auf dem Kopiererpapier, das wir hier im Büro nutzen, extrem dicke Spuren zieht. Da ich im Monat aber auch hunderte von Seiten beschreibe, bin ich auf der Suche nach einem Kompromiss. Kann mir überhaupt geholfen werden, oder ist Tinte auf Papier heute nur noch im Bereich Kalligraphie möglich?
Hallo Dennis,
Dein Fall ist nicht hoffnungslos. Wir beschreiben und schreiben auf vielen unserer Papiere auch mit Füller und Tintenroller. Nicht zuletzt sind die meisten Businesspapiere auch so konzipiert, dass sie mit Tinte beschrieben werden können.
Teste doch einmal die Druckpapiere wie das DCP Green, das wir auch in diesem Artikel aufgeführt haben. Alternativ kannst Du Dich mal durch die Probepäckchen in unserem Shop testen und schauen, welches Papier Dir zusagt. Ums testen wirst Du nicht herum kommen, aber das entdecken macht ja auch Spaß.