Künstlerportrait Claude Monet – Maler der Natur, des Lichts und der Farbe

Titelbild zum Claude Monet Künstlerportrait

Auch wenn wir hier und da noch von der Sonne verwöhnt werden, haben uns die ersten düsteren Novembertage und ihr Einheitsgrau doch mittlerweile eingeholt. Im neuen Künstlerportrait sorgen wir heute für zauberhafte Farbenspiele, welche die triste Stimmung durchbrechen. Claude Monet war ein virtuoser Meister der Farbe und er verstand es wie kaum ein anderer, die Sonne und ihre Lichtspiele auf der Leinwand festzuhalten. Als Begründer des Impressionismus ist er in die Kunstgeschichte eingegangen. Sicher habt Ihr sofort ein Bild im Kopf, wenn das Stichwort Seerosen fällt, oder?

Wer war Claude Monet?

Claude Monet (1840-1926) war ein französischer Maler und der berühmteste Gründervater des Impressionismus. Mit ihrer Abwendung vom Salon de Paris, dem Mittelpunkt des Kunstbetriebs im 19. Jahrhundert, wurden die Impressionisten rund um Monet, Degas, Renoir, Pissarro, Bazille und Sisley zur führenden Avantgarde-Bewegung ihrer Zeit.

In seiner Jugend ist der begabte Monet als Karikaturist erfolgreich, schon in seiner frühen Schaffensphase widmet er sich der Plein-Air-Malerei (Freilichtmalerei). Mit seinem Werk „Impression, Sonnenaufgang“ gibt er einer der bedeutendsten Stilrichtungen der Kunstgeschichte ihren Namen. Claude Monet ist außerdem bekannt für seine Reisebilder und für Bilderserien, in denen sich faszinierende Farb-, Licht- und Schattenspiele zeigen. In den letzten 30 Jahren seines Lebens bietet ihm sein Garten eine unerschöpfliche Motivquelle für Werke, die heute weltberühmt sind.

Leben

Claude Monet, fotografiert von Nadar im Jahr 1899 – Public Domain via Wikimedia Commons.

Kindheit und Jugend

Oscar-Claude Monet wird am 14. November 1840 als zweiter Sohn des Kolonialwarenhändlers Adolphe Monet und seiner Frau Louise Justine Aubrée in Paris geboren. Als sich die wirtschaftliche Situation der Familie verschlechtert, zieht sie mit dem Fünfjährigen und seinem Bruder nach Le Havre, an die Mündung der Seine.

Als Claude dort das Gymnasium besucht, zeigt sich seine künstlerische Begabung früh in Karikaturen, die er von Schülern und Lehrern während des Unterrichts zeichnet. Der einzige Rahmenhändler der Stadt stellt sie in seinem Schaufenster aus, sodass Monet bereits im Alter von 15 Jahren in Le Havre als Karikaturist bekannt ist.

Der bekannte Landschaftsmaler Eugène Boudin, dessen Bilder ebenfalls in dem Geschäft ausgestellt werden, bemerkt Monets Talent. Er schlägt ihm vor, nicht nur zu zeichnen, sondern auch Landschaften zu malen und nimmt früh großen Einfluss auf Claude Monets künstlerische Entwicklung.

Karikatur von Claude Monet (ca. 1855/56), gezeichnet mit Zeichenkohle und weißer Kreide – Public Domain via Wikimedia Commons.

Boudin nimmt ihn mit, um mit ihm gemeinsam draußen zu malen und führt ihn in die Plein-Air-Malerei (Freilichtmalerei) ein. Mit seinen Seestücken und Küstenbildern, in denen er atmosphärische Stimmungen erfasst, gilt er zudem als Vorreiter des Impressionismus. Die Eindrücke von Hafen, Küste und Wasser aus seiner Kindheit und Jugend werden in Monets gesamten Leben zu seinen bevorzugten Motiven zählen.

Ausbildung und frühes Schaffen

Als Claude 17 Jahre alt ist, stirbt seine Mutter, was ihn zutiefst schmerzt. Seine Tante, die selbst Hobbymalerin ist, kümmert sich um Monet und er beschließt Maler zu werden. Mit finanzieller Hilfe von seinem Vater geht er nach Paris. Dort schreibt er sich jedoch nicht, wie von diesem gewünscht, an der École des Beaux-Arts ein. Stattdessen geht er auf die freie Malschule Académie Suisse, woraufhin er mit weniger Unterstützung durch seinen Vater zurechtkommen muss.

Eine frühe Prägung ist für Monet neben Boudin auch das Werk von Charles-François Daubigny und den Malern der Schule von Barbizon, die ihre Leinwände im Wald von Fontainebleau und an der Seine mit Natureindrücken füllen.

1861 wird Claude Monet zum Militär einberufen und muss nach Algerien, wo ihn das Licht und die Farben des Südens sehr beeindrucken. Nach knapp zwei Jahren erkrankt er an Typhus und darf nach Le Havre zurückkehren. Als er gesund ist, kauft ihn seine Tante vom Militärdienst frei und Claude muss weitere sechs Dienstjahre nicht antreten.

Er macht Bekanntschaft mit Johan Barthold Jongkind, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frédéric Bazille. In verschiedenen Konstellationen reisen die Maler gemeinsam, unter anderem erneut nach Barbizon und an die Kanalküste der Normandie, um zu malen. Monet experimentiert immer mehr mit den Wirkungen des Lichts in der Natur.

„La pie“ („Die Elster“) von Claude Monet gilt heute als eines der ersten impressionistischen Bilder. Es zeigt den Vogel auf einem schiefen Gatter in einer Schneelandschaft. Das Licht scheint diffus durch den Wolkenhimmel, der Zaun und eine Reihe kahler Bäume werfen Schatten auf den Schnee, der in der Abenddämmerung glänzt.

Streben nach Anerkennung

1864 wird ein Blumenstilleben von Monet in der Kunstausstellung von Rouen ausgestellt, ein Jahr später zeigt der Salon de Paris zwei Seestücke von ihm. Nach weiteren zwei Jahren malt er „Camille im grünen Kleid“ für den Pariser Salon, das dort ebenfalls positiv aufgenommen wird. Es zeigt Camille Doncieux, die bald darauf seinen ersten Sohn zur Welt bringt und die er 1870 heiratet. Der künstlerische Durchbruch bleibt für Monet jedoch aus. Seine Bilder werden in den nächsten Jahren vom Pariser Salon abgelehnt. Mit seiner Themenauswahl und Malweise entfernt er sich weiter vom kommerziellen Erfolg. 

Als der Deutsch-Französische Krieg ausbricht, geht Monet mit seinem Freund Camille Pissarro nach London, um dem Kriegeinsatz zu entgehen. Dort beeindruckt ihn das Werk von William Turner, in dessen Landschaftsbildern sich die Konturen im Licht auflösen. Er malt Bilder von der Themse und dem Hyde Park, bevor er im Herbst 1871 nach dem Ende des Kriegs nach Frankreich zurückgeht. Einige Monate zuvor war sein Vater gestorben, er erhält eine kleine Erbschaft und kann sich zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Frau ein recht gutes Leben leisten. Er kauft ein Haus mit Garten in Argenteuil, richtet sich auf einem Boot ein schwimmendes Atelier ein und malt auf der Seine.

Die Geburtsstunde des Impressionismus

Mit den Künstlern Pissarro, Bazille, Renoir und Sisley bildet er in Paris eine Künstlergemeinschaft, die heute als Gründer des Impressionismus gelten. Ihre erste Gruppenausstellung findet 1874 statt. Im Zentrum steht ein Bild Monets, das in die Kunstgeschichte eingehen wird: „Impression, Sonnenaufgang“ wird von Kritikern spöttisch als „Impressionismus“ (im Sinne von unvollendet) bezeichnet. Auch wenn die Ausstellung zu ihrer Zeit wenig Beachtung erhält, prägt ihr zentrales Werk den Begriff, der später der gesamten Stilrichtung der Kunstgeschichte ihren Namen geben soll.

Zwei Jahre später findet die zweite Ausstellung der Impressionisten statt, zu der Monet 18 Werke beisteuert. Weitere zwei Jahre später kommt sein zweiter Sohn Michel zur Welt. Gemeinsam mit seinem Freund Ernest Hoschedé, dessen Frau Alice und ihren sechs Kindern, zieht die Familie nach Vétheuil. Nur ein gutes Jahr darauf stirbt Monets Frau Camille mit nur 32 Jahren. Er unternimmt eine längere Malreise an die Küste der Normandie und geht später eine Beziehung mit Alice ein, deren Mann sich die meiste Zeit in Paris aufhält.

Der Kunsthändler Paul Durand-Rel richtet 1883 eine Einzelausstellung mit Bildern von Monet aus. Sie stößt auf positive Kritik und verbessert seine wirtschaftliche Situation. Er zieht mit Alice, seinen und ihren Kindern nach Giverny und in das Haus, in dem er später seine berühmten Gärten anlegen wird.

In den folgenden Jahren unternimmt Claude Monet mehrere Reisen und malt unter anderem an der französischen Mittelmeerküste, in der Bretagne, an der Côte d’Azur und in London. Er kann nun regelmäßig gute Verkäufe erzielen und kauft 1890 das Haus in Giverny. Durch Zukäufe von Land erweitert er sein Grundstück immer weiter und lässt seinen Garten mit zahlreichen exotischen Pflanzen anlegen.

Späte Lebens- und Schaffensphase

Monets Garten wird nun bis zu seinem Tod die größte Quelle für seine Motive. In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts reist er noch mehrmals nach Paris. Zusammen mit Alice, die er mittlerweile geheiratet hat, geht er 1904 nach Madrid, um spanische Meister wie El Greco und Velázquez zu studieren. 1908 leidet Monet an den ersten Anzeichen einer Augenerkrankung. Von Oktober bis Dezember bricht er zusammen mit seiner Frau zu seiner letzten Reise nach Venedig auf. Dort malt er und studiert Tizian und Paolo Veronese. Nur zweieinhalb Jahre später verliert er mit Alice auch seine zweite Frau. Wenige Monate darauf wird bei ihm der Graue Star auf beiden Augen diagnostiziert.

Den Großteil seiner Zeit verbringt Monet malend in seiner Gartenlandschaft. Diese wurde mittlerweile um einen traumhaften Teich voller Wasserlilien ergänzt, über den der Maler eine japanische Brücke bauen ließ. 1918 schenkt Monet dem französischen Staat acht seiner Seerosenbilder. Drei Jahre später veranstaltet Durand-Ruel eine große Retrospektive mit Monets Werken. Das nachlassende Augenlicht des Malers kann 1923 mit zwei Operationen gerettet werden.

Seerosenbilder von Monet im Musée de l’Orangerie in Paris. Fotografie (Ausschnitt) von Sailko, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.

Drei Jahre später erfüllt Claude Monet seinen letzten großen Auftrag für die französische Regierung und bannt seine Wasserlilien auf bis zu 2 x 6 Meter großen Wandgemälde. Am 05. Dezember 1926 stirbt er mit 86 Jahren in Giverny.

Das künstlerische Werk von Claude Monet

Plein-Air-Malerei und Reisebilder

Bereits in seiner frühen Schaffenszeit erkundet Claude Monet revolutionäre Techniken und Malweisen. Dabei schenkt er den Konventionen zeitgenössischer Kunst wenig Beachtung. Angeregt durch Boudin, ist er einer der ersten, der seine Werke direkt vor den Motiven der Natur im Freien statt wie üblich in Ateliers malt. Lichter, Formen und Farben stellt er so dar, wie er sie sieht. Die Plein-Air-Malerei (Freilichtmalerei) führt er konsequent bis zu seinem Tod weiter.

Bekannt ist Monet außerdem für seine Reisebilder. Mit seinen Malutensilien ist er an zahlreichen Orten in Frankreich, Norwegen, London und Venedig tätig. Diese Praxis ist ihm durch neue Errungenschaften wie Staffeleien, Farben in Tuben und dem ausgeweiteten Eisenbahnnetz möglich.

Impressionismus

Bereits die frühen Werke aus den Wäldern von Fontainebleau waren Prototypen der impressionistischen Malerei. 1872 malt Claude Monet schließlich das Gemälde, das der Kunstrichtung ihren Namen geben soll.

"Impression, Sonnenaufgang" von Claude Monet
“Impression, Sonnenaufgang” von Claude Monet ist ein Schlüsselwerk des Impressionismus.

Es zeigt eine Ansicht des Hafens von Le Havre im Dunst des schwachen Morgenlichts. Im Hintergrund liegen ankernde Schiffe und Industrieanlagen mit linearen Strukturen, die im Nebel verschwinden. Im Vordergrund schwimmen drei kleine Fischerboote auf dem Wasser. Das Licht der aufgehenden Sonne bricht sich in kräftigem Orange auf der Wasseroberfläche, während sich der Rest des Bildes auf dezente Violett- und Blautöne beschränkt. Komposition und räumliche Wirkung stehen nicht im Fokus des Werks, stattdessen konzentriert sich Monet auf die atmosphärische Wirkung und die unverfälschte Wiedergabe seines Seheindrucks. Die kurzen Pinselstriche geben das ständige Wechselspiel des Lichts wieder.

Als Monet nach dem Titel seines Bildes gefragt wird, antwortet er, dass man es einfach „Impression – Sonnenaufgang“ nennen solle. Zwei Jahre später wird es auf der ersten Ausstellung um Monet, Pissarro und Degas gezeigt, für die Kritiker:innen den Namen „Impressionisten“ prägen. Wenn auch zunächst spöttisch gemeint, der Name der später hoch geschätzten Kunstrichtung war geschaffen.  

Der Impressionismus
Der Impressionismus ist eine Stilrichtung der Kunst des 19. Jahrhunderts. Er zeichnet sich durch die stimmungsvolle Darstellung von Momentaufnahmen aus. Die sichtbare Wirklichkeit verliert ihre materielle Qualität und Körperlichkeit, stattdessen malen die Impressionisten ihre Wahrnehmung, ihren Eindruck („Impression“). Dazu verwenden sie unter anderem reine Spektralfarben, Komplementärkontraste und einen lasierenden Farbauftrag mit kurzen Pinselstrichen (Kommatechnik). Indem sie kühle und auch warme Farben sowohl im Bildvorder- als auch im -hintergrund einsetzen, geben sie die naturalistische Luft- und Farbperspektive auf. Der Vordergrund wird nicht länger nur dunkel, scharf und in warmen Tönen gemalt, der Hintergrund nicht mehr ausschließlich hell, unscharf und in kühlen Farben. Vor allem in seinem Spätwerk führt Claude Monet diese Maltechnik zur Vollendung.

Claude Monet und die Künstlergemeinschaft der Impressionisten haben sich einer Malerei des Lichts und der Farbe verschrieben. Sie füllen ihre Leinwände mit Sinneseindrücken und Empfindungen und zeigen ihr jeweiliges Motiv in seiner augenblicklichen Erscheinung.

Moderne Entwicklung & Japonismus als Bildmotive

In den 70er Jahren interessiert sich Monet auch für die Technik der Moderne. Er ist fasziniert von der Eisenbahn als fortschrittliches Fortbewegungsmittel und macht sie zum Thema mehrerer Werke. „Die Eisenbahnbrücke von Argenteuil“ (1873) stellt ein Monument der neuen Zeit dar. Die Symbolik der Eisenbahn wird besonders in seinen Studien des Bahnhofs von Saint-Lazare (1877) deutlich.  

Seit einer Reise in die Niederlande zu Beginn der 1870er Jahre, sammelt Claude Monet japanische Holzschnitte und greift die exotische Kunst und Kultur in einigen seiner Bilder auf. Da der Japonismus zwischenzeitlich in westlichen Metropolen zur Modeerscheinung wird, kann er das Werk „La Japonese (Camille im japanischen Kostüm)“ für einen hohen Preis verkaufen.

„La Japonaise“ (1876) ist Claude Monets Bild mit dem stärksten Japanbezug. Es befindet sich heute im Museum of Fine Arts in Boston.

Bilderserien

In seinen Bemühungen, die farbigen Erscheinungen der Natur und ihre Veränderungen im Lichtspiel einzufangen, geht Monet noch einen Schritt weiter und beginnt Bilderserien zu malen. Sie zeigen jeweils ein und dasselbe Motiv zu unterschiedlichen Tageszeiten, in verschiedenen Lichtsituationen und Stimmungen. Die berühmtesten Beispiele sind seine Getreideschober-, Pappeln- und Kathedralenserie.

Drei Bilder aus der Pappelserie (1891) von Claude Monet:„Three Trees in Grey Weather“, „Poplars in the Sun“ und „Poplars (Autumn) – Public Domain via Wikimedia Commons.

Monet malt insgesamt 23 Ansichten einer Pappelallee an einem Zufluss der Seine, den er mit seinem Atelierboot ansteuert. Auf den einzelnen Bildern zeigt er die momentane Erscheinung der Bäume bei den jeweiligen Licht- und Umgebungsbedingungen unterschiedlicher Tages- und Jahreszeiten, so dass sie immer anders wirken. Dazu verwendet er oft Komplementärfarbenpaare, die er in kleinen Tupfern aufträgt. So schafft er eine Vielzahl an Farbharmonien, welche er fein abstimmt. Als Paul Durand-Rel 1892 eine Auswahl der Malereien zeigt, ist es das erste Mal, dass eine Bilderserie ohne weitere Werke ausgestellt wird.

Mit der Kathedralenserie, die 33 Ansichten der Fassade der Kathedrale von Rouen zeigt, gelingt Claude Monet der endgültige Durchbruch. Die extreme Nähe zum Motiv ist zu dieser Zeit eine Neuerung in der Malerei. Und die verschiedenen Lichtsituationen, Farben und Farbharmonien in den Bildern sind so bemerkenswert, dass sie zu den Höhepunkten seines Schaffens zählen.

Indem er ein Motiv für Bilderserien mehrmals aufgreift, wird Claude Monet zu einem Vorreiter der seriellen Kunst, die im 20. Jahrhundert von zahlreichen Künstlern wie Andy Warhol angewendet wird.

Monets Garten und seine Seerosenbilder

In seinen letzten dreißig Schaffensjahren ist Monets Garten das beherrschende Motiv seiner Werke. Über die Jahre lässt er ihn zu beträchtlichen Ausmaßen erweitern. Es gibt einen Ziergarten mit zahlreichen exotischen Pflanzen, deren Farbenspiel er auf der Leinwand festhält. Außerdem einen Wassergarten, dessen Herzstück der berühmte Seerosenteich mit der japanischen Brücke ist. Monet malt unter freiem Himmel oder in dem Atelier, dass er sich in die Gartenanlage bauen ließ.

Über die Jahre bewegt er sich immer weiter weg von größeren Landschaftskompositionen, hin zu kleineren Ausschnitten und Teilansichten, bis er sich schließlich in seinen Seerosenbildern vollständig auf Ausschnitte der Wasseroberfläche konzentriert. Dafür nutzt er jedoch parallel immer größere Formate. Die Bilder haben keinen Horizont mehr und Himmel und Bäume tauchen nur noch als Spiegelungen auf dem Wasser auf. Sie sind daher nicht mehr der Landschaftsmalerei zuzuordnen und Monet bezeichnet sie als „Reflexlandschaften“. Er ist fasziniert von der Wiedergabe der Spiegelungen des Wassers mit seinen Licht- und Schattenreflexen.

Claude Monet: „Seerosen (Gelbes Nirwana)“, Öl auf Leinwand (427 x 200 cm) – Public Domain via Wikimedia Commons.

Kleinflächige, in virtuosen Pinselstrichen nebeneinander gesetzte Farben nehmen die Bildfläche ein und erzeugen ein lebhaftes Farbenspiel. Mit der Zeit werden Monets Pinselstriche länger und bilden in den späteren Seerosenbildern strudelartige Strukturen. Die Motive werden immer weiter aufgelöst, sodass sich der Künstler in seinem Spätwerk vom Impressionismus entfernt und sich der abstrakten Malerei nähert.

Claude Monet erleben

Im Kunstpodcast „Augen zu“ von ZEIT und ZEIT ONLINE

Der Podcast „Augen zu“ von ZEIT und ZEIT ONLINE entwickelt sich langsam zum Evergreen unter den Empfehlungen im Zusammenhang mit unseren Künstlerportraits. Auch Claude Monet haben Florian Illies (Kunsthistoriker und Herausgeber der ZEIT) und Giovanni di Lorenzo (Chefredakteur der ZEIT) eine Folge gewidmet: Monet – oder wie die Malerei im Seerosenteich als Abstraktion erblüht.

In der Arte Doku „Die Seerosen“

Die Arte Doku „Die Seerosen – Claude Monets Vermächtnis“ erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft des Künstlers mit dem Staatsmann Georges Clemenceau. Ihr war es zu verdanken, dass Monet seinem Heimatland die berühmten Seerosenbilder schenkte. Heute könnt Ihr sie im Musée de l’Orangerie in Paris bestaunen. Sie fanden aber erst nach Monets Tod ihren Weg in die Sammlung, sodass sie heute gerne als „Testament des Impressionismus“ bezeichnet werden.

In der immersiven Ausstellung „Monets Garten“

In der immersiven Ausstellung „Monets Garten“ könnt Ihr auf eine 360-Grad Erlebnisreise durch die Geschichte und Arbeiten von Claude Monet gehen. Das einzigartige Ausstellungskonzept wird mit modernster Multimedia-Technik inszeniert. Aufwändige Installationen und Projektionen erzeugen in Verbindung mit Musik rauschende Farbwelten und lassen Monets Werke lebendig und spürbar werden. Die Ausstellung wird vom 11. November – 29. Januar 2023 in Hamburg und vom 01. Dezember – 23. Februar 2023 in Stuttgart, sowie in Wien und New York gezeigt.
Für alle Infos könnt Ihr @monetsgarten auf Instagram folgen.

Im Museum Barberini in Potsdam

Vom 25. Februar – 11. Juni 2023 zeigt das Museum Barberini in Potsdam eine Kunstausstellung zur Sonne und zum Licht mit insgesamt 80 Werken. Ausgangspunkt der Ausstellung, die sich der Ikonographie der Sonne von der Antike bis in die Gegenwart widmet, ist Monets Meisterwerk „Impression, Sonnenaufgang“, das in diesem Jahr 150 Jahre alt wird. Außerdem versammelt „Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst“ Skulpturen, Gemälde, Manuskripte, Druckgrafiken und Bücher, unter anderem von Peter Paul Rubens, William Turner, Sonja Delaunay und Caspar David Friedrich.

Unsere Farbpalette zu Claude Monet

Papeterie zur Farbpalette von Claude Monet
Winterliche Papeterie inspiriert von Claude Monets “Eis auf der Seine bei Bougival”.

Die Farbpalette von Claude Monet im Werk „Eis auf der Seine bei Bougival“ ist die Inspiration für unseren Papiermix im November. Darin treffen Hot Colors Papiere auf die Sorte Colorplan, Metallicpapier und brillantweißes Hammerschlagpapier. Mit minimalistischer Eleganz passend zur Jahreszeit bietet die Papeterie zahlreiche Möglichkeiten zur kreativen Nutzung – Klickt mal rein!

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